Ein frohes Wiedersehen beim Schwäbischen Fischereitag | Fischereiverband
Ein frohes Wiedersehen beim Schwäbischen Fischereitag
am 14. Mai 2022 in Memmingen
18.05.2022

Das letzte Treffen der schwäbischen Fischerinnen und Fischer fand zuletzt am 11. Mai 2019 in Präsenzform statt. Von daher überwog zuallererst die Freude über diese persönliche Zusammenkunft in Memmingen nach genau drei Jahren. 

Ansonsten war fast alles wie früher.  Neben unseren Mitgliedern aus den Vereinen und Genossenschaften und den Reihen der Berufsfischer, konnte Präsident Hans-Joachim Weirather zahlreiche Ehrengäste aus der Politik, aus Behörden und Verbänden begrüßen.  Die Europaabgeordnete Ulrike Müller ging in ihrem Grußwort auf das europäische Kormoranmanagement und die EU-Biodiversitätsstrategie ein und machte so deutlich, wie unsere Themen in Schwaben, weit über die Landes- und Bundespolitik hinaus reichen. 

Die folgenden Fachvorträge am Vormittag beschäftigten sich aber wieder ganz regional mit dem Gewässer vor der Memminger Haustür, der Iller. 
Jonas Meinzer vom Wasserwirtschaftsamt Kempten ist für das Projekt „Agile Iller“ zuständig und erläuterte die Ziele, bereits durchgeführte Maßnahmen und den aktuellen Stand dieses Projektes, dass auch aufgrund der Forderungen unseres Verbandes initiiert wurde. 
Bereits abgeschlossen ist das Programm „Iller-Strategie 2020“. Dr. Oliver Born informierte über die umfangreichen ökologischen Maßnahmen, die zwischen Altusried und Lautrach umgesetzt wurden.
Dr. Tobias Epple war für die Uni Augsburg für das systematische Fischmonitoring im Projekt zuständig.  Im Rahmen des Monitorings wurde er von Mitgliedern der Fischereivereine Memmingen und Neugablonz sehr tatkräftig unterstützt. Diese „Fischzähler“ haben von August 2016 bis Ende 2020 rund 65 000 Fische aus 34 verschiedenen Arten gezählt und zum Teil markiert. Für dieses außergewöhnliche Engagement hat sich Präsident Weirather bei den Fischzählern mit einem persönlichen Geschenk bedankt. 

Am Nachmittag konnte auch die Mitgliederversammlung endlich wieder im regulären Format durchgeführt werden. 

Präsident Weirather hatte am Vormittag hauptsächlich zu Themen des Gewässerschutzes, wie der Zunahme der Schadstoffe in den Gewässern, der mangelhaften Ausweisung von Gewässerrandstreifen, den geplanten Flutpoldern an der Donau und den gravierenden Problemen mit der kleinen  Wasserkraft Stellung bezogen. In seiner Ansprache am Nachmittag berichtete er über die interne Verbandsarbeit in den letzten beiden Jahren. Die EDV wurde kurzfristig modernisiert, um für Homeoffice und Videokonferenzen gewappnet zu sein. Der Internetauftritt wurde ebenfalls komplett erneuert.  Über die Website und regelmäßige Newsletter konnten die Mitglieder laufend über die jeweils geltenden Corona-Regelungen informiert werden.  Nun steht noch in diesem Jahr eine umfassende Renovierung der Geschäftsstelle auf dem Programm. 

Schadstoffe in Gewässern
Insbesondere in Schwaben stellen die Wasserwirtschaftsämter zahlreiche Belastungen der Fließgewässer mit polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS oder PFC abgekürzt) fest. Meist werden diese Stoffe in der Nähe von Flughäfen, wie in Memmingerberg erfasst. Die Landratsämter erlassen dann Verzehrwarnungen, von denen die betroffenen Fischereivereine stark verunsichert sind. Johannes Schnell stellte die Problematik aus Sicht des Landesfischereiverbands Bayern dar. Lösungen sind hier leider noch nicht in Sicht

Gesetzliche Regelungen
In letzter Zeit erfolgten zahlreiche Änderungen bei den gesetzlichen Regelungen. Johannes Schnell und Dr. Oliver Born erläuterten den Teilnehmern die wesentlichen Punkte, die für die Vereinsarbeit von Bedeutung sind. Alle gesetzlichen Regelungen finden Sie immer aktuell auf unserer Website.

Ehrungen
Auch bei den Ehrungen galt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Langjährige verdiente ehrenamtliche Mitarbeiter im Vorstand, im Verbandsausschuss und der Bezirksjugendleitung, die 2020 nicht mehr zur Wahl angetreten sind, wurden für ihre Verdienste geehrt.
Die Verdienstmedaille des Fischereiverbandes Schwaben erhielten die bisherigen Kreisobmänner Hans Grossmann und, in Abwesenheit, Günther Feller und Friedrich Mattauch.
Zu Ehrenmitgliedern des Fischereiverbandes Schwaben wurden ernannt:
Karl-Hermann Vollmann-Schipper, Erich Keinath und Harald Wolf. Während seiner Tätigkeit als Vorstand des Fischereivereins Oberstdorf musste Dr. Michael Klotz zahlreiche Angriffe gegen Fischerei und Gewässerschutz abwehren. Für seine Verdienste wurde er mit der Silbernen Ehrennadel des Landesfischereiverbandes Bayern ausgezeichnet. 



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